Geschichte des Skiclub Rubigen Teil 1 (bis 1991)

Anfangs der 70er Jahre erlebte Rubigen einen wahren Bauboom. Angebote für Freizeit-beschäftigungen waren noch spärlich vorhanden. Innovatives Denken und Handeln waren gefragt um zu vermeiden, dass sich das Dorf während der kommenden Jahre zu einer Schlafgemeinde entwickeln könnte.

In diesem Sinn wurde am 7. Januar 1972 der Skiclub Rubigen gegründet. Visionen prägten das zu schaffende Leitbild. Im Vordergrund stand die Breitensportentwicklung in den Bereichen Alpin, Nordisch und Skitouren für Jung und Alt. Die angeschlossene Jugendorganisation entwickelte sich erfreulich schnell. Demzufolge musste das Aufbau-training in der Turnhalle aus Platzgründen in drei Altersgruppen durchgeführt werden. Schon bald konnte man feststellen, dass sich Kinder und Erwachsene im Wettkampf messen wollten. Gute Leiter und deren Ausbildung waren gefragt. Die gute Zusammen-arbeit mit dem Schweizerischen Skiverband (heute Swiss Ski) und dem Amt für Jugend und Sport bot die Lösung des Problems. Die Erfolge blieben nicht aus. In Kürze haben einige Buben und Mädchen die erforderlichen Anforderungen für die Teilnahme an regionalen und nationalen Wettkämpfen geschaffen.

Auf Anfrage der Schulkommission übernahm der Skiclub Rubigen 1973 die Leitung des Schüler-Skilagers und führte dieses rund 20 Jahre durch. Die gute Beziehung zwischen dem Leiterteam und den teilnehmenden Kindern ist noch heute deutlich spürbar.

Das Dorf Habkern im Berner Oberland (Heimatort des Club-Gründers) hat für den SCR zunehmend Bedeutung bekommen, insbesondere auch mit der Verwirklichung des Ski- und Ferienhauses „Haltengraben“ im Jahre 1978. Das heimelige und geräumige, im Chaletstil gebaute Haus, bot auch eine angenehme Basis für die Durchführung von 28 Skitouren-Anfängerkursen. Die Kinder der JO- und der Schülerskilager waren von den stets guten Verhältnissen in Habkern begeistert. Die mehrjährige Durchführung des MINI-JO-Cups mit durchschnittlich 200 Kleinkindern am Start und die Panorama-Stafette von Oberhofen nach Habkern waren unvergessliche Höhepunkte.

Eine aussergewöhnliche Entwicklung erlebte das Tourenwesen. Der Gründer des SCR und nachfolgend Präsident während 20 Jahren war gleichzeitig Tourenchef des SSV (heute Swiss Ski). In dieser Funktion leitete er insgesamt 57 mehrtägige Skitourenkurse.

Zahlreiche Kursteilnehmer wurden Mitglied des SCR. So wuchs der Skiclub über die Dorf- und Landesgrenze hinaus. Seit Jahren werden je nach Schnee- und Witterungsverhält-nissen 50 – 90 Skitouren ohne nennenswerte Unfälle durchgeführt.

Zusammen mit all diesen Erfolgen und dank der langjährigen Geldmittelbeschaffung für den Kauf des Skihauses hat der Skiclub Rubigen die Erwartungen und Visionen vom 7. Januar 1972 verwirklicht.

Hans Zurbuchen

Ehrenpräsident

Rubigen, im September 2008

Geschichte des Skiclub Rubigen Teil 2 (ab 1992)

Hans Zurbuchen, der Gründer des Skiclubs, führte diesen während 20 Jahren sehr erfolgreich und legte eine solide finanzielle Basis. Aus Dankbarkeit für seine Initiative und sein grosses Engagement wählte ihn die Hauptversammlung am 2. November 1991 zum Ehrenpräsidenten. Während 8 Jahren leitete dann Bernhard Scherz den Club, anschliessend ebenfalls 8 Jahre lang Michael Ettmann. Am 26. Oktober 2007 wurde Albert Schriber zum vierten Präsidenten gewählt.

Mit den Veränderungen in der Gesellschaft änderte sich auch der Skiclub. Den Kindern und Jugendlichen stand ein immer vielfältigeres sportliches Angebot zur Verfügung. Sie probierten das eine und andere aus und wollten sich nicht für längere Zeit an einen Club binden. Für die Erwachsenen stieg die Belastung am Arbeitsplatz. Sie waren eher bereit, für eine Dienstleistung zu bezahlen, anstatt sich in einem Club ehrenamtlich zu engagieren.

Das Clubturnen und der MINI-JO-Cup wurden nicht mehr weitergeführt. Kinder und deren Eltern profitierten aber jedes Jahr von mehreren kostengünstigen und geleiteten Ausflüge in ein Skigebiet. Das Interesse an den monatlichen Höcks in der Wintersaison sank kontinuierlich, so dass schliesslich nur noch das Treffen zum Saisonabschluss und Ende Jahr blieb.

Andere Bereiche erfuhren statt dessen einen Ausbau. Das reichhaltige Angebot für Tourenfahrer an den Wochenenden wurde ergänzt durch zahlreiche Skitouren unter der Woche, durch mehrtägige Touren und Tourenwochen. Auch das Sommerprogramm wurde stark ausgeweitet. Neben Wanderungen beinhaltete das Angebot neu Klettersteig-, Velo- und Mountainbiketouren. Der Mitgliederbestand erreichte einen Höhepunkt von etwas über 200 Personen und ging dann auf etwa 180 zurück.

Der 3. Januar 2010 war der schwärzeste Tag in der Geschichte des Skiclubs Rubigen. Mehrere Personen von verschiedenen Tourengruppen halfen im Kessel Chummli im Diemtigtal (unterhalb des Drümännler) bei der Rettung von zwei nicht zum Club gehörenden Lawinenopfern, als sich spontan eine zweite Lawine löste. Die Schneemassen begruben zwölf Personen. Sieben von ihnen starben, darunter ein Tourenleiter des Skiclubs Rubigen und ein Gast.

Die zweiten 20 Jahre des Skiclubs waren auch geprägt durch die starke Verbreitung der EDV. Schön früh betrieb der Club eine eigene Website. Informationen über Skitouren in Wort und Bild waren nun sehr rasch verfügbar, so dass auf deren Publikation im Infoblatt verzichtet werden konnte.

Bernhard Scherz

Gasel, Dezember 2010

Geschichte des Skiclub Rubigen Teil 3